Faulbehälter + Schlammspeicher

Hinter dem Werkstattgebäude sind der beheizte Faulturm 1, der unbeheizte Faulturm 2 und der Schlammspeicherbehälter (von links nach rechts) sichtbar.

Der aus der biologischen Reinigung entzogene Überschussschlamm (Sekundärschlamm) wird über einen Bandeindicker voreingedickt, bevor er zusammen mit dem in der Vorklärung anfallenden Primärschlamm, als sogenannter Rohschlamm in den beheizten Faulbehälter 1 (V = 2000 m³) gepumpt wird. Im Laufe des Schlammfaulungsprozesses (mesophile anaerobe Stabilisierung) wird dieser allmählich in den unbeheizten Faulbehälter 2 (V = 600 m³) verdrängt. Von dort wird der stabilisierte Schlamm zur weiteren Behandlung bzw. Verwertung in den Schlammspeicherbehälter abgelassen. Auch die Schlammfaulung oder Schlammstabilisierung ist ein biologischer Prozess, der aber im Gegensatz zur biologischen Abwasserreinigung im sauerstofffreien Milieu abläuft (anaerobe Verhältnisse).

 

Daten zur Schlammbehandlung

Faulbehältervolumen (beheizt):

2.000 m³

Faulbehältervolumen (unbeheizt):

600 m³

Schlammspeicher

600 m³

Klärschlammmenge:

1.930 t (2021)

ca. 24 % Trockensubstanz

 

Der organische Anteil (Kohlenstoffverbindungen) des Schlammes wird in mehreren Stufen durch die CO2-erzeugenden Bakterien in organische Säuren, Wasser und Kohlendioxid (CO2) umgewandelt. Diese organischen Säuren (z.B. Fett- und Buttersäure) werden von den Methanbakterien als Nahrung angenommen, in einfache Verbindungen sowie in Methan und Wasser zerlegt. Um eine optimale Faulung sicherzustellen, müssen bestimmte Rahmenbedingungen gewährleistet sein: pH-Wert etwa 7-7,5, konstante Faulraumtemperatur zwischen 35 und 40 °C und eine ununterbrochene intensive Durchmischung. Die Durchmischung wird durch Umwälzpumpen und durch Gaseinpressung (komprimiertes Klärgas) erreicht. Die richtige Temperatur stellt sich dadurch ein, dass Umwälz- und Rohschlamm durch Wärmetauscher geschickt werden, so dass eine laufende Aufheizung gesichert ist. Bei diesen idealen Bedingungen beträgt die Ausfaulzeit 20-25 Tage und der organische Anteil des Schlammes reduziert sich auf ca. 50%. Aus dem stinkenden Rohschlamm ist also ein nahezu geruchloser stabilisierter Schlamm geworden, dessen Menge auf ca. die Hälfte reduziert wurde. Ca. 50% wurden vergast und entwässert.

 

Für noch besseren Abbau der organischen Masse wird seit Sommer 2007 ein Enzymgemisch in den Faulbehältern zugegeben. Dadurch steigerte sich der spezifische Klärgasanfall um 18 %, während sich die zu entsorgende Klärschlammmenge signifikant verringerte. Zwischenzeitlich haben sich auch Ablagerungen und Verzopfungen aus dem Faulbehälter gelöst. Dies führte vorübergehend wieder zu einer gesteigerten zu entsorgenden Klärschlammmenge.
Schlammspeicherbehälter mit Faulturm-Aufgang

 

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